Letztes Update: 16. September 2024
Der Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen und Expansionspläne der Tiefengeothermie in Bayern für das Jahr 2024. Es wird auf die Chancen eingegangen, die diese umweltfreundliche Energiequelle für die Region bietet und wie sie zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen kann.
Die Tiefengeothermie in Bayern steht vor einem bedeutenden Ausbau. Mit dem kürzlich verabschiedeten Geothermie-Beschleunigungsgesetz, kurz GeoWG, hat die Bundesregierung den Weg für schnellere Genehmigungsverfahren geebnet. Dies könnte der Wärmewende in Deutschland einen entscheidenden Schub verleihen. Die Tiefengeothermie hat das Potenzial, ganze Stadtviertel klimafreundlich und zuverlässig mit Wärme zu versorgen. Doch trotz dieser Vorteile wird sie in Deutschland noch zu wenig genutzt.
In Bayern gibt es jedoch bereits Vorreiter, die die Tiefengeothermie erfolgreich nutzen. Die Erdwärme Grünwald GmbH und die Stadtwerke München treiben den Ausbau der Geothermie seit Jahren voran. Unterstützt werden sie dabei von Drees & Sommer SE, einem Beratungsunternehmen, das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisiert ist. Diese Unternehmen zeigen, wie die Tiefengeothermie in Bayern erfolgreich umgesetzt werden kann.
Das Potenzial der Tiefengeothermie ist enorm. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik könnten tiefe und oberflächennahe Geothermie bis 2045 etwa 40 Prozent des Wärmebedarfs in Deutschland decken. Derzeit deckt die hydrothermale Tiefengeothermie jedoch weniger als ein halbes Prozent des Wärmebedarfs. Der "Masterplan Geothermie Bayern" der Technischen Universität München zeigt, dass allein in Bayern 40 Prozent des Wärmebedarfs durch Tiefengeothermie gedeckt werden könnten.
Bei der Tiefengeothermie wird heißes Wasser aus Erdschichten in mehr als 400 Metern Tiefe genutzt. Diese Technik eignet sich besonders gut für Regionen wie das süddeutsche Molassebecken, das sich von der Donau bis zum Alpenvorland erstreckt. Hier gibt es das größte Heißwasservorkommen in Mitteleuropa. In der bayerischen Gemeinde Grünwald wird beispielsweise Wasser mit einer Temperatur von bis zu 128 Grad Celsius aus einer Tiefe von mehr als 4.000 Metern gefördert.
Grünwald ist ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Tiefengeothermie. Bereits 2011 wurden erste Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen. Heute versorgt das Netz über 3.500 Haushalte und spart jährlich rund 22.000 Tonnen CO2 ein. Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Juni 62,3 Millionen Euro für eine zweite Bohrung bewilligt, um die Wärmewende in Grünwald weiter voranzutreiben.
Die Nutzung der Tiefengeothermie ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Neben den Risiken, dass bei Bohrungen nichts gefunden wird, sind langwierige Genehmigungsverfahren und hohe Kosten große Hürden. Dennoch bietet die Tiefengeothermie viele Vorteile: Sie ist immer verfügbar, wetterunabhängig und verursacht keine Umweltbelastungen. Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, betont die Notwendigkeit einer intelligenten Vernetzung von Fernwärmenetzen.
Der Ausbau der Infrastruktur ist entscheidend für den Erfolg der Tiefengeothermie. In Grünwald wird derzeit die Netzanbindung Nord fertiggestellt, eine 4,7 km lange Fernwärmetransportleitung. Diese soll den Norden des Grünwalder Fernwärmenetzes versorgen und die Versorgungssicherheit erhöhen. Die Bauarbeiten wurden unter strengen ökologischen Vorgaben durchgeführt, um Flora und Fauna zu schützen.
Die Erdwärme Grünwald GmbH arbeitet auch an der Erschließung neuer Heißwasserquellen. Südlich des bestehenden Standorts in Laufzorn entsteht das Großprojekt "Laufzorn II". Hier sollen vier Tiefenbohrungen Wärme für mehr als 6.000 Haushalte liefern. Nach den Bohrungen wird ein Heizwerk errichtet, das die Infrastruktur des Bestandswerks mitnutzt, um die Baufläche zu renaturieren.
Ein weiteres Großprojekt ist der interkommunale geothermische Wärmeverbund "Perlenschnur". In Kooperation mit den Stadtwerken München sollen acht Geothermieprojekte im Süden von München verbunden werden. Ziel ist es, die bayerische Landeshauptstadt mit Wärme zu versorgen und die Fernwärmenetze auszubauen. Dies soll die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems steigern.
Das neue Geothermie-Gesetz (GeoWG) soll die Genehmigungsverfahren beschleunigen und die Fündigkeitsrisiken durch Kredite der KfW-Bank absichern. Ziel ist es, bis 2030 zehn Terawattstunden Energie aus Erdwärme zu gewinnen. Dies entspricht einer Verzehnfachung der derzeitigen Energiegewinnung aus Geothermie. Leonardo Estrada von Drees & Sommer sieht darin einen bedeutenden Schritt, um die Wärmegewinnung aus tiefen Erdschichten unbürokratischer und schneller zu gestalten.
Die Tiefengeothermie in Bayern steht vor einem entscheidenden Ausbau. Mit dem neuen Gesetz und den erfolgreichen Projekten in Grünwald und München könnte die Wärmewende in Bayern gelingen. Die Tiefengeothermie bietet eine klimafreundliche und zuverlässige Alternative zur fossilen Wärmeversorgung und könnte in Zukunft eine zentrale Rolle in der Energieversorgung spielen.
Die Tiefengeothermie in Bayern ist auf Expansionskurs. Diese nachhaltige Energiequelle nutzt die Wärme aus der Tiefe der Erde, um umweltfreundlich Strom und Wärme zu erzeugen. Dabei wird heißes Wasser aus tiefen Erdschichten gefördert und zur Energiegewinnung verwendet. Diese Methode ist besonders effizient und schont die Umwelt. In Bayern gibt es bereits mehrere erfolgreiche Projekte, die zeigen, dass Tiefengeothermie eine vielversprechende Zukunft hat.
Ein weiteres spannendes Projekt in München beschäftigt sich mit der Energieeffizienz von Wohnprojekten. Das Energieeffiziente Wohnprojekt München nutzt innovative Technologien, um den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig den Komfort zu erhöhen. Solche Projekte sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft und ergänzen die Bemühungen der Tiefengeothermie perfekt.
Auch die Landwirtschaft profitiert von neuen Technologien. Klimafreundliche Landwirtschaftstechnologien helfen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Sie passen gut zu den Zielen der Tiefengeothermie, die ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzt.
Der Einsatz von Geothermie und anderen umweltfreundlichen Technologien wird auch von der Politik unterstützt. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits Erfolge bei der Energiewende. Die Energiewende Nordrhein-Westfalen Erfolge zeigen, wie wichtig es ist, auf erneuerbare Energien zu setzen. Diese Erfolge können als Vorbild für andere Regionen dienen, die ebenfalls auf Tiefengeothermie und andere nachhaltige Energien setzen möchten.