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Recycelte Baustoffe für nachhaltiges Bauen

Recycelte Baustoffe für nachhaltiges Bauen: Ein Leitfaden

Letztes Update: 16. September 2024

Der Artikel beleuchtet die Vorteile und Methoden der Verwendung von recycelten Baustoffen im nachhaltigen Bauwesen. Erfahren Sie, wie Sie durch die Auswahl umweltfreundlicher Materialien zur Schonung der Ressourcen beitragen können.

Recycelte Baustoffe für nachhaltiges Bauen: Ein Blick in die Zukunft des Bauens

Die Bauindustrie steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Sie ist für etwa acht Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Um diesen enormen ökologischen Fußabdruck zu verringern, sind innovative Ansätze gefragt. Ein vielversprechender Weg ist die Herstellung von Baustoffen aus recycelten Materialien. Diese Methode könnte nicht nur den Ressourcenverbrauch senken, sondern auch die Umweltbelastung erheblich reduzieren.

Die Bedeutung von recycelten Baustoffen für nachhaltiges Bauen

Recycelte Baustoffe für nachhaltiges Bauen sind mehr als nur ein Trend. Sie sind eine Notwendigkeit, um den steigenden Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz gerecht zu werden. Die TH Köln hat mit ihrem Projekt „ÖMoBau“ einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen. Ziel ist es, modulare Bauteile aus recycelten mineralischen Reststoffen und Bauabfällen zu entwickeln. Diese sollen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv sein.

Innovative Materialien und ihre Herstellung

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Rezepturen für verarbeitbare Mörtel entwickelt. Diese bestehen aus recycelten Füllstoffen wie Asche aus der Restmüllverbrennung und Schotter von Bahngleisen. Hinzu kommen umweltfreundliche Bindemittel wie Geopolymere. Diese zementfreien Bindemittel basieren auf reaktiver Asche oder Schlacke, die als industrielle Nebenprodukte anfallen. Die Herausforderung besteht darin, diese Materialien so zu kombinieren, dass sie die gewünschten mechanischen und ästhetischen Eigenschaften erreichen.

Der Prozess der mechanischen Aufbereitung

Ein entscheidender Schritt bei der Herstellung recycelter Baustoffe ist die mechanische Aufbereitung der Bau- und Abbruchabfälle. Auf dem Lehr- und Forschungszentrum :metabolon werden diese Abfälle zerkleinert und sortiert. Ziel ist es, die Materialien möglichst sortenrein aufzubereiten. Dabei werden Korngrößenverteilung, Rohdichte und Wasseranspruch ermittelt. Diese Parameter sind entscheidend für die Qualität der späteren Baustoffe.

Vom Probekörper zum Bauteil

Aus den entwickelten Mörtelmischungen werden zunächst Probekörper produziert. Diese werden auf ihre Festigkeit und andere Eigenschaften untersucht. Nach erfolgreichen Tests entstehen daraus Bauteile wie Wände, Decken und Stürze. Diese Bauteile sind nicht nur rückbaufähig, sondern auch wiederverwendbar. Damit tragen sie erheblich zur Ressourcenschonung bei.

Ein kreislauffähiges Musterhaus als Vorzeigeprojekt

Zum Abschluss des Projekts soll auf dem :metabolon Campus ein Musterhaus errichtet werden. Dieses Haus wird aus den im Projekt entwickelten Bauelementen bestehen. Ziel ist es, die Lebensdauer der Produkte durch intelligentes Design zu verlängern. „Unser Ziel ist es, Ressourceneffizienz nicht nur durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen bei der Herstellung von Bauelementen zu erreichen, sondern auch die Lebensdauer der Produkte durch intelligentes Design und ein Bauprinzip ohne Verkleben zu verlängern“, erklärt Robert Rösler, CTO der Polycare Research Technology GmbH.

Die Rolle der Polycare Research Technology GmbH

Die Polycare Research Technology GmbH ist ein wichtiger Partner im Projekt. Sie ist für die Auswahl des zu recycelnden Bauschutts und den Bau des Musterhauses verantwortlich. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Bauteilen aus recycelten Materialien spezialisiert. Langfristig soll jedes Produkt einen Materialpass mit Angaben zur Ökobilanz erhalten. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz und Nachhaltigkeit.

Forschung und Förderung: Ein Blick in die Zukunft

Das Projekt „ÖMoBau“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Bis Februar 2027 stehen rund 430.000 Euro zur Verfügung. Diese Förderung zeigt, wie wichtig die Entwicklung recycelter Baustoffe für nachhaltiges Bauen ist. Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und bietet ein inspirierendes Umfeld für Forschung und Entwicklung. Mit Projekten wie „ÖMoBau“ leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Lösung der globalen Herausforderungen im Bausektor.

Recycelte Baustoffe für nachhaltiges Bauen sind ein Schlüssel zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch. Sie bieten die Möglichkeit, den Bausektor grundlegend zu verändern und nachhaltiger zu gestalten. Die Entwicklungen der TH Köln und ihrer Partner zeigen, dass dies nicht nur eine Vision, sondern eine realisierbare Zukunft ist.

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